AUFWERTUNG. VERDRÄNGUNG. SOZIALE MISCHUNG SICHERN. DAS BEISPIEL BERLIN
Artikel
In Heft 4/2014 der Zeitschrift „Informationen zur Raumentwicklung“ des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit dem Titel „Zwischen Erhalt, Aufwertung und Gentrifizierung: Quartiere und Wohnungsbestände wandeln sich“ erschien der Artikel „Aufwertung. Verdrängung. Soziale Mischung sichern. Das Beispiel Berlin“ von Elke Plate, Cordelia Polinna und Thorsten Tonndorf.
„Das aktuelle Heft der vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) herausgegebenen Zeitschrift „Informationen zur Raumentwicklung“ beleuchtet den Umgang mit Quartieren und Wohnungsbeständen zwischen Erhalt, Aufwertung und Gentrifizierung. Neben der gesellschaftlichen und soziologischen Perspektive geht es auch um wohnungspolitische und immobilienwirtschaftliche Aspekte: das Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage, unterschiedliche Akteure und ihre Strategien sowie die Eigentümerstrukturen der Bestände. Ein Schwerpunkt sind aktuelle Trends in Großstädten wie Berlin und Hamburg.“ (BBSR)
Elke Plate, Cordelia Polinna, Thorsten Tonndorf: Aufwertung. Verdrängung. Soziale Mischung sichern. Das Beispiel Berlin; In: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 4, 2014. S. 291-304.
„In den letzten drei Jahren ist Berlin um etwa 130 000 Personen auf nunmehr 3,517 Mio. Einwohner gewachsen. Die Metropole ist eine traditionelle Mieterstadt. Als Treiber von Aufwertungsprozessen wirken in der Hauptstadt auch die bislang sehr günstigen Preisniveaus auf dem Grundstücksmarkt und bei den Lebenshaltungskosten. Dass das innerstädtische Wohnen im gründerzeitlichen oder neu errichteten Geschosswohnungsbau für die Mittelschichten besonders attraktiv ist, ist städtebaugeschichtlich nicht selbstverständlich. Berlin kann auf eine erfolgreiche Geschichte der sozialverträglichen Steuerung von Aufwertungsprozessen zurückblicken. Die städtebaulich-räumlichen Ansätze stehen vermehrt in der Kritik so genannter Gentrifizierungsgegner, die argumentieren, dass bauliche Aufwertungen – von staatlich geförderten Stadtumbau- und Infrastrukturprojekten bis hin zu kleineren Maßnahmen wie der Erneuerung von Spielplätzen – lediglich als Vehikel dienen, privaten Immobilienfirmen das Investieren in den bislang stigmatisierten Gebieten schmackhaft zu machen.
Mit den laufenden stadt(entwicklungs-)planerischen Konzepten und Instrumenten, miet- und wohnungspolitischen Maßnahmen werden die seitens des Landes Berlins zugänglichen Wege beschritten, um soziale Mischung in den Quartieren zu sichern, Verdrängung zu reduzieren und Aufwertungsprozesse verträglich zu steuern. Neben den rein planerischen Aktivitäten kommt der Gestaltung und Moderation von (Wachstums-) Prozessen eine besondere Bedeutung zu, um in der wachsenden Metropole Verabredungen und Akzeptanz für Veränderungen zu erreichen.“ (BBSR)
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