GRÜNE URBANE KNOTEN FÜR KARBEN
Geladener Wettbewerb
Der Wettbewerbsbeitrag versucht mit den vorgeschlagenen Maßnahmen zwei Ziele zu erreichen:
- Erlebnis- und Attraktionspunkte an der Nidda zu schaffen, die im Rahmen der regionalen Radwegeverbindungen als Attraktionen erlebt werden und
- die Stadt Karben an relevanten Punkten an die Nidda bringen.
Wir schlagen dafür Orte an der Nidda vor die für den „durchfahrenden“ Besucher als Erlebnispunkte attraktiv sein sollen, die aber auch als grüne urbane Knoten neue Verbindungen zwischen Nidda und Stadt und zwischen den heterogenen Siedlungsgebieten von Karben herstellen sollen. Die Nidda ist als Grünzug im Stadtgebiet von Karben nicht nur eine regionale Fuß- und Radwegeverbindung, sondern verbindet als grüne Mobilitätsachse die Ortszentren von Karben (Okarben, Großkarben, Kleinkarben, „neues“ Stadtzentrum) und verschiedene Freizeiteinrichtungen und Orte des sozialen Lebens (Stadtbad, Festplatz, Skateanlage, Sportplatz, Kinderspielplätze, etc.). Diese Bedeutung der Nidda als „grüne Infrastruktur“ der lokalen Mobilität soll in unserem Konzept durch den Ausbau von grünen urbanen Knoten gestärkt werden. Zur Verstärkung dieser „grünen“ Verbindungsfunktion der Nidda schlagen wir vor das lokale Wegenetz im zentralen Siedlungsbereich (zwischen den grünen Knoten) durch einen Fuß- und Radweg, der östlich der Nidda verläuft, zu ergänzen.
Aufbauend auf der Analyse und Positionierung von grünen urbanen Knoten und der Befragung der Bürgerbedürfnisse (vorgenommen von der Stadt Karben) schlagen wir folgende Maßnahmen zur Errichtung von Erlebnis- und Attraktionspunkten vor:
Pavillon Okarben:
Die Aussichtsplattform am westlichen Niddaufer in Okarben bietet einen weiten Blick in die Kulturlandschaft der Wetterau. Des weiteren markiert der Pavillon als Auftaktpunkt bzw. Endpunkt für „regionale“ Radfahrer das Stadtgebiet von Karben. Ebenso markiert er das nahe Ortszentrum von Okarben und eine wichtige Abzweigung der Niddaroute (Regionalpark Rundroute x Niddaroute).
Rathausbalkon:
Dieser Erlebnispunkt liegt räumlich und symbolisch im Zentrum der Stadt Karben. Er besteht aus zwei Holzdecks, die verschiedene Ebenen miteinander verbinden: Sie verbinden den momentan von der Nidda abgewandten Rathausgarten mit dem Fluss und dem Niddauferweg und verbinden so das symbolische und administrative Zentrum der Stadt (mit seinem repräsentativen Festsaal) mit der grünen Infrastruktur des Niddagrünzugs. Die zwei Holzdecks (mit Betonsockeln) werden durch eine Treppen- und Rampenanlage aus weißem Sichtbeton über den Niddaweg hinweg miteinander verbunden. Der untere „Balkon“ ist von der Fußgängerbrücke gut zu sehen und stellt so über die Rampen und Treppenanlage eine optische Verbindung zum Rathausgarten her. In Zukunft wird es möglich sein (z.B. nach einem Konzert im Festsaal) mit einem Glas Sekt auf einem der Balkone zu stehen und zur Nidda hinunter zu schauen – im Hintergrund die Kulisse des renaturierten östlichen Niddaufers. Das Rathaus präsentiert sich künftig nicht nur mit seinem neuen Vorplatz in Richtung „neues“ Stadtzentrum, sondern öffnet auch seine ehemalige introvertierte Rückseite hin zur Nidda und zum „alten“ Zentrum von Großkarben.
Niddastrand:
Die Renaturierung des östlichen Ufers an dieser Stelle bietet die Möglichkeit mit einem Erlebnispunkt das Stadtbad ans Wasser zu bringen. Ein neuer Niddastrand der durch einen „bespielbaren“ Zaun in einen öffentlichen und einem dem Stadtbad zugehörigen Teil getrennt wird, bringt von den Bürgern geforderte Freizeitnutzungen ins Zentrum von Karben. Strandleben, Beachvolleyball, Chillen, Sonnenbaden im öffentlichen Raum oder auf dem Stadtbadgelände – beides ist möglich. Außerhalb auch bis in die Nacht – den Lärmbelästigung ist nicht zu befürchten. Ein Kiosk der beide Strandseiten bedient, sorgt für Getränke und Snacks und gibt die Liegestühle für die öffentliche Strandseite aus. Eine intensiv gemähte Wiese bietet Zugang zur Nidda und erweitert die Aufenthaltsfläche. Der Niddastrand „sitzt“ auf der zurückgenommenen Verwallung der Nidda und bildet den Auftakt zum neuen Fuß- und Radweg auf der östlichen Niddaseite, der bis zu den Sportpläzten in Kleinkarben führt.
Niddainseln am erweiterten Skatepark:
Die an den Skatepark zurückgesetzte Verwallung der Nidda ermöglicht es den Skatepark aus seiner räumlichen Abschottung herauszuholen und ihn zu einem Erlebnispunkt auszubauen. Das geschieht in unserem Vorschlag durch einen geschwungenen Weg der vom Niddaradweg hinunter zur Skateanlage und wieder zurück führt und dadurch eine Rasenböschung mit Betonsitzblöcken (Niddakiesel) aufspannt. Das Wegemotiv wiederholt sich auf der anderen Seite des Niddaradweges hinunter zum Niddaufer. Auch dort finden sich Niddakiesel, aber diesmal in einer extensiv gepflegten Wiese. Der Skatepark wird um eine Multifunktionsfläche aus Asphalt erweitert, die im Winter zur Herstellung einer Eisfläche verwendet werden kann (siehe Bürgerbefragung). Der in einer Sinuskurve geschwungene Weg begleitet den auf der Verwallung laufenden Niddaradweg und spannt auf beiden Seiten Böschungen auf die unterschiedliche Nutzungs- und Aneignungsmöglichkeiten bieten – auf einer Seite Action und Bewegung auf der anderen Ruhe und Naturerlebnis mit Blick auf die neuen Inseln in der renaturierten Nidda.
Pavillon Kleinkarben:
Die Aussichtsplattform bietet einen weiten Blick in die Agrarlandschaft südlich von Karben, die deutlicher als im Norden von urbanen Nutzungen geprägt ist, aber im Hintergrund den Taunus zeigt. Der Pavillon markiert wie im Norden den Auftakt zum Stadtgebiet von Karben, aber auch die Niddaquerung in Richtung Festplatz und Kleinkarben und die Kreuzung mit der Bonifatius-Route.
PROJEKTPARTNER
Florian Rüger
ZEITRAUM
August 2013