NEUGESTALTUNG INNENSTADT MÜRZZUSCHLAG

Ziel der Strategie- und Entwurfsplanung war die Analyse der Defizite und Potentiale und Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität der öffentlichen Räume und der Einzelhandels- und Nutzungsstruktur der Innenstadt von Mürzzuschlag. Die Arbeit resultierte in Analysen auf verschiedenen Betrachtungsebenen der Haupteinkaufsstraße und des Hauptplatzes und daraus abgeleitet in Maßnahmen zur Verbesserung der öffentlichen Räume, in Entwürfen zur Neugestaltung von Wienerstraße und Hauptplatz und in der Ausführungsplanung der Entwürfe. Eine der zentralen Maßnahmen ist die Neustrukturierung des Straßenraumes als „Shared Space“ – eines der ersten Beispiele dafür in Österreich. Verschiedene „soft-tools“, wie ein Programm gegen Ladenleerstände und ein Umnutzungsprogramm werden in den nächsten Jahren weiter verfolgt. Der nächste Schritt ist ein Gutachten über die Grazer Straße, die Verlängerung der Haupteinkaufsstraße in den suburbanen Bereich, die unter hohen Wohnungs- und Geschäftsleerständen leidet.

Im Rahmen der Innenstadtstrategie haben wir als eine der Maßnahmen für den Stadtplatz ein neues zentrales Zeichen – eine künstliche Wolke – vorgeschlagen. Dem Stadtplatz fehlt etwas, dass den Platz, abgesehen von seinen räumlichen Qualitäten, einmalig und erinnerungswert macht. Auf klassischen Plätzen ist das meistens ein Denkmal oder ein architektonisch herausragendes Gebäude, wie eine Kirche. Der Mürzzuschlager Stadtplatz soll, um seine Funktion als Aufführungsort für Großveranstaltungen erfüllen zu können, Platz bieten für Bühne, Bühnentechnik und Zuschauer. Dafür muss seine Ausstattung mobil sein. Das schließt als zentrales Zeichen einen Brunnen in der Form wie er früher auf dem Platz war aus. Eine etablierte Form um dennoch Wasser auf einen Platz zu bringen sind im Boden eingelassene Wasserfontänen. Die sind aber schon so häufig in Verwendung, dass sie nicht mehr als einmaliges Zeichen funktionieren. Wir schlagen vor über dem Stadtplatz eine weiße künstliche Wolke schweben zu lassen, die ein luftiges weißes Dach bildet und ihr bemerkenswertes Schattenbild auf den Platz wirft. Aufgehängt zwischen den Masten wird sie über den Platz gespannt und kann, da sie „konstruktiv“ wie eine Papiergirlande funktioniert für große Veranstaltungen leicht abgebaut werden. Das Material ist UV-Licht-beständige weiße Kunststofffolie.

AUFTRAGGEBER
Stadtgemeinde Mürzzuschlag (A)

PROJEKTTEAM
Polinna Hauck, Sandra Sedlmeier

ZEITRAUM
Baubeginn Stadtplatz: 2009

Baubeginn Wienerstraße: August 2010, Eröffnung 1. Bauabschnitt Oktober 2011, Eröffnung 2. Bauabschnitt Herbst 2012

BAUSUMME
Wienerstraße: 1.000.000 €